14.08.2023
Unser Pfarrer. Ein Nachruf auf Pfarrer Ronald Kleinert

Die Trauerfeier für Pfarrer Ronald Kleinert mit anschließender Beisetzung auf dem Friedhof in Gräfenhainichen fand am Sonnabend, dem 26. August, in der St. Marien Kirche Gräfenhainichen statt.

Ronald Kleinert ist am 3. August 2023 gestorben.

Wenn er von seinen vielen Reisen erzählte, begann er zu schwärmen. Von den vier Monaten in Island nach seinem ersten theologischen Examen, von seiner Reise mit dem Pferdetreck und der Friedensglocke im letzten Jahr und nach Israel im Februar. Wie viele Orte hat er gesehen in den USA, in den Niederlanden, in Lettland. Pfarrer Kleinert hat seine letzte Reise angetreten. Wir sind über seinen Tod traurig und erschüttert.
Wer gerne reist, braucht auch eine Heimat. Die hatte Ronald Kleinert in Bergwitz und Kemberg, später in Rackith und Pretzsch und zuletzt in Gräfenhainichen. Beruflich trieb es ihn nicht weit fort, da bot das Beständige ihm Zuflucht genug. Wie oft stand er selbst an den Gräbern seiner Gemeindeglieder, wie oft war er für andere stark. Er hat sich dafür eingesetzt, dass auch zu Corona-Zeiten die Gottesdienste in Ferropolis am Himmelfahrtstag (als Autogottesdienste) stattfinden konnten. Er stärkte die Menschen in den Pflegeeinrichtungen seiner Gemeinden, begleitete Bauvorhaben und schwierige Entscheidungen.  In seiner stillen, in sich gekehrten, manchmal verblüffend spitzen Art verstand er es vor allem zuzuhören. Ganz Ohr sein wollte er, um das Leben der Gemeinde mitzugestalten. Auch um darauf zu hören, was Gott in Jesus Christus ihm heute sagt. Darum waren ihm die Gottesdienste und Andachten wichtig, die Verkündigung des Evangeliums für alle Menschen, seien sie nun gläubig oder nicht. Die Tiefe der Wahrheit des Evangeliums suchte er auszuloten im Gespräch mit seinen Glaubensgeschwistern in den Gemeinden und uns, den Brüdern und Schwestern im Kirchenkreis.
Wenn wir am Grab von Pfarrer Ronald Kleinert stehen werden, bitten wir Gott um seinen Trost. Dass er uns jetzt stärke und vor allem seine Ehefrau Elisabeth, seine Kinder und Enkel, seine Mutter und Schwester, die Menschen seiner Gemeinden und alle, die zu ihm gehören und um ihn trauern. Sein plötzlicher Tod lässt uns alle fassungslos zurück. Möge bald Dankbarkeit für die Zeit mit ihm unsere Trauer begleiten.

Superintendentin Gabriele Metzner

14. August 2023