04.01.2021
Neujahrsgrüße aus dem Kirchenkreis
„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ Lukas 6, 36
Einfaches Sackleinen als Untergrund. In der Mitte ein kleines Kind, von warmem Rot umgeben, der Umhang einer Frau nur angedeutet. Die Barmherzigkeit in ihrer ursprünglichen Bedeutung: Gebärmutter, Mutterleib. In diesem Kind kommt Gott zur Welt – angedeutet durch einen Ausschnitt des Erdenrunds, auf der der Mutterleib ruht, erdfarben wölbt sich der Erdenkreis nach unten. Die Künstlerin Stefanie Bahlinger wählt dieses Motiv, um Gottes Ureigenschaft zu illustrieren – seine Barmherzigkeit.
Warm und hell scheint die Jahreslosung in das neue Jahr. Selbstverständlich dieser Wunsch, dass Menschen sich Sorgen um andere machen. Selbstverständlich doch eigentlich, dass sie nicht vorschnell urteilen, sondern verstehen wollen. Ich schaue auf die unsicheren und zaghaften Linien auf der linken Seite, die nach oben hin stärker werden. In den letzten Tagen und Wochen nehme ich in meiner Umgebung eine zunehmende Gereiztheit wahr, Positionen verhärten sich, auch weil Gelegenheiten des Austauschs weniger werden. Manche Kommentare erschrecken mich. Doch mit den klaren Konturen rechts ergeben die Andeutungen einen Sinn: Gottes Barmherzigkeit ist in der Welt. Die Jahreslosung für 2021 will kein moralischer Appell sein, den Jesus an seine Gemeinde richtet. Sie begleitet uns als eine Erinnerung und Vergewisserung, dass wir diese Barmherzigkeit zuerst erfahren haben und davon leben. Für alles, was im neuen Jahr auf uns zukommt, brauchen wir den Strom der Barmherzigkeit Gottes, der in unser Miteinander hineinwirkt. Damit wir zuhören und abwägen, nachfragen und damit unterschiedliche Meinungen zu Gehör kommen. Damit wir abgeben von dieser Kraft der Barmherzigkeit in diesem neuen Jahr.
Gottes Segen und Begleitung wünscht Ihnen Ihre Gabriele Metzner, Superintendentin des Kirchenkreises Wittenberg
Lied zur Jahreslosung aus Krina
Neujahrsandacht aus Krina