21.06.2023
In aller Stille geht gar nicht
Am 21. Juni traf sich der Konvent der Mitarbeitenden des Kirchenkreises Wittenberg zum Wanderkonvent in Burgkemnitz.
Spannend und informativ war der Konvent in der Barockkirche "Christi Himmelfahrt". Die Andacht, die von Pfarrer Albrecht Henning, Vikar Gerson Sachs und Kantor René Mangliers gestaltet wurde, lenkte den Blick gleich nach oben zu dem faszinierenden Himmel der Kirche. Pfarrer und Vikar predigten einmal anders – als Gespräch zwischen Himmel und Erde – und führten mit der Andacht zum Jahresthema des Kirchenkreises: Tod und Ewiges Leben.
Im Anschluss stellten zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen zwei besondere Themen vor. Karin Spelzig aus Burgkemnitz berichtete über "Stille Beisetzungen", die für sie schlicht undenkbar sind. "In aller Stille geht gar nicht." Schließlich, sagte sie, habe Gott jeden Menschen beim Namen gerufen (nachzulesen in der Bibel, Jesaja 43,1). Sie selbst hat schon einige Angehörige auf dem Friedhof in Burgkemnitz begleitet und mit einigen wenigen Worten dazu beigetragen, dass dieser tröstliche Gedanke – Gott kennt dich. Bei Gott bist du geborgen. – gerade am Grab deutlich wird.
Simone Scholz aus Schköna erzählte aus ihrem Engagement in der häuslichen Palliativbegleitung. Als ehrenamtliche Sterbebegleiterin steht sie Sterbenden und ihren Angehörigen in dieser sehr fordernden Zeit zur Seite. Die Familie ist für sie der richtige Ort, um Sterbenden Raum zu geben und mit ihnen diesen letzten irdischen Weg zu gehen. Schließlich kennt die Familie den Menschen am besten. Ihr Trost und ihre Kraftquelle: "Gott sitzt mit am Bett." Das gibt Frieden. So hat sie es selbst erfahren und ermöglicht anderen, diesen Beistand Gottes selbst zu erleben.
Wanderkonvent – das heißt aber nicht stillsitzen und einem spannenden Thema lauschen. Und so ging es nach Andacht, Vortrag und kurzer Pause los, vorbei am Roten zum ebenfalls nahegelegenen Blauen See – Zeit für viele Gespräche, dienstlich und auch privat. Diese Gemeinschaft ist nötig für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren vielfältigen Arbeitsfeldern im Kirchenkreis.
Höhepunkt der kleinen Wanderung war die Rast, bei der unter freiem Himmel und am See Abendmahl gefeiert wurde - so schlicht, so berührend, so frei, wie Jesus mit seinen Jüngerinnen und Jüngern gegegessen und gefeiert hat.
Mit einer köstlichen Suppe, erfrischenden Getränken und den obligatorischen Informationen aus der Superintendentur und dem Kirchenkreis ging der Vormittag zu Ende, gestärkt für die Wege, die die Hauptamtlichen im Kirchenkreis dann wieder in ihren Dienstorten beschreiten.