31.08.2022
Energiesparen in Kirchengemeinde
Kollegium des Landeskirchenamts gibt Empfehlungen an die Gemeinden
Aufruf des Kollegiums der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM)
zum Energiesparen
Auf uns alle kommen steigende Energiepreise zu, gleichzeitig erleben wir eine verschärfte Klimakrise – jetzt heißt es: Energie sparen. Das Thema ist für die Kirchengemeinden nicht neu, viele gehen sparsam mit Energie um. Dennoch geht es darum, Potentiale zu erschließen, die bisher vielleicht nicht im Blick waren. Dafür hat das Kollegium des Landeskirchenamtes die folgenden Anregungen beschlossen. Mit denen sollen und können die Kirchengemeinden kreativ umgehen. Nehmen Sie die Liste beispielsweise als Grundlage für Ihre Beratung im Gemeindekirchenrat. Auch wenn die Kirchengemeinden frei sind, selbst zu entscheiden, sollte das gesellschaftliche Umfeld beachtet werden. Wird staatlicherseits beispielsweise das Anstrahlen von öffentlichen Gebäuden unterbunden, ist kaum plausibel zu machen, dass Kirchen angestrahlt werden.
Raumnutzung
▪ Kirchen nicht (auch nicht stundenweise) von außen beleuchten.
▪ Gottesdienste im Winter in beheizbaren Räumen regional zusammenlegen, Raumgröße je nach Teilnehmerzahl nicht zu groß wählen (unter Beachtung der geltenden Corona-Vorschriften).
▪ Veranstaltungen so organisieren, dass Räume möglichst selten auf Nutzungstemperatur (19° C) aufgeheizt werden müssen; bspw. mehrere Veranstaltungen auf einen Tag legen.
▪ Weniger dringende Veranstaltungen in die wärmere Jahreszeit legen.
▪ Technische Geräte prüfen und eventuell abstellen (bspw. Kühlschrank im Winter), Standby vermeiden.
▪ Boiler in Toiletten ausstellen (kaltes Wasser ist zum Händewaschen ausreichend und auch effektiv gegen Viren).
▪ Bewegungsmelder für die Beleuchtung einsetzen (bspw. in Fluren, Abstellräumen oder WCs).
▪ Sind Leuchtmittel defekt, dann auf LED umstellen.
▪ Jalousien und Rollläden im Winter öffnen, um das Sonnenlicht zu nutzen
Heizen
▪ Das Absenken der Raumtemperatur um 1° C spart 10 % Heizenergie. Grund- und Nutztemperaturen sollten deutlich reduziert werden, genutzte Räume nicht unter 16°C abkühlen lassen, Aufheizen braucht Zeit und kostet viel Energie
▪ Sitzkissen und Wolldecken anbieten und die Gemeindemitglieder informieren, warum Energie gespart wird.
▪ In nicht oder wenig genutzten Räumen Temperatur auf Frostsicherheit (6-8°C) reduzieren.
▪ Heizungsanlagen auf Funktionalität überprüfen und neu einstellen, ein hydraulischer Heizungsabgleich erhöht die Effizienz der Heizung um bis zu 15 %.
▪ Nachts und an Wochenenden die Temperaturen in Funktionsräumen (Büro, Kindergarten u.ä.) allgemein senken (Nachtabsenkung des Heizkessels und Heizkesselpumpe z. B. mittels Zeitschaltuhr regulieren).
▪ Jährlich den Heizkessel warten lassen. 1 mm Rußschicht steigert den Energieverbrauch um ca. 6 %.
▪ Gemeinden, die beheizbare Räume für Veranstaltungen (z. B. Feierlichkeiten oder Trauerfeiern) zur Verfügung stellen, sollten die Verdoppelung der Heizkosten zeitnah im Rahmen einer neuen Gebührenkalkulation und Gebührenfestsetzung berücksichtigen.
→ ACHTUNG! Maßnahmen sollten mit den Gebäudeverantwortlichen abgesprochen werden, um die beste Lösung für das jeweilige Gebäude zu finden; auch ist auf das Raumklima für Orgeln und Ausstattung zu achten.
Tipps fürs Büro
▪ Steckerleisten mit Kippschalter nutzen, um Standby zu vermeiden.
▪ Bei absehbarer Abwesenheit von mehr als 15 Minuten (Pausen, Sitzungen) Bildschirm und PC ausschalten, anstatt den Desktopschoner zu nutzen.
▪ Netzwerkdrucker nutzen und eigene Bürodrucker weitestgehend abschalten.
▪ Bei Neuanschaffung von Druckern Tintenstrahldrucker bevorzugen, da der Stromverbrauch oft nur ein Zehntel gegenüber Laserdruckern beträgt.
Für Fragen steht Ihnen zur Verfügung:
Caroline Knapp, Projektstelle „Klimaschutz Gebäude und Mobilität“
Am Dom 2, 39104 Magdeburg
0391 5346563
caroline.knapp@ekmd.de