04.09.2024
Einweihung rekonstruierter Gedenktafeln
In Gräfenhainichen erinnern in der Westhalle der Kirche St. Marien zwei Gedenktafeln an die Opfer des 1. und 2. Weltkriegs. Am 1. September wurden die Tafeln nach einer Rekonstruktion feierlich enthüllt.
Das Datum ist dabei nicht zufällig gewählt: Vor 85 Jahren, am 1.9.1939, begann der zweite Weltkrieg mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen. Die Tafeln in der Westhalle der Kirche sollen daher nicht nur an die Opfer erinnern, sondern auch an die eigene Verantwortung und daran, Lehren aus dem Dunkel des Krieges zu ziehen. „Es geht darum, die Verantwortlichen immer wieder daran zu erinnern: Konflikte dürfen nicht mit Waffengewalt ausgetragen werden”, sagte Superintendentin Dr. Gabriele Metzner im Gottesdienst.
Der Restaurator Helfried Weidner aus Bennstedt gab eine Einführung zur Enthüllung der Tafeln und erklärte, warum diese rekonstruiert anstatt restauriert wurden. Die ursprünglichen Steine, auf denen die Namen der Opfer verzeichnet waren, waren zu brüchig geworden, sie wurden schon vor einigen Jahren aus der Kirche genommen. Stattdessen waren die Namen direkt in die Wand geritzt worden. Diese Namen sind geschützt weiterhin hinter den rekonstruierten Tafeln zu finden. Bei der Namensrecherche gab es Hilfe aus dem Archiv und dem Standesamt der Stadt Gräfenhainichen.
Bürgermeister Enrico Schilling sprach ein paar Worte zur Enthüllung der Tafeln. Er und Ortsbürgermeisterin Christel Lück legten Kränze davor. MdB Sepp Müller konnte nicht persönlich dabei sein, ließ seine Grußworte und einen Kranz aber von einer Mitarbeiterin überbringen.