25.11.2022
Bericht aus dem Lugala-Hospital in Tansania
Dr. Peter Hellmold, unser Arzt in Lugala, berichtet von seiner täglichen Arbeit im Krankenhaus und nimmt uns mit in seinen Alltag.
Kinderschicksal in Tansania
Wir erfahren vom Schicksal eines vierjährigen Kindes. Jede Woche sterben im Lugala Hospital drei oder vier Kinder an schweren Verbrennungen, die sie sich im dörflichen, häuslichen Umfeld zuziehen. Hinter jedem Fall findet sich ein bedenkenswerter sozialer Hintergrund.
6.Oktober 2022:
Ein kleiner vierjähriger Junge wurde von seiner Großmutter mit schweren Verbrennungen ins Lugala Hospital gebracht. Vor sechs Monaten hatte er seine Mutter verloren. Einen Vater gibt es nicht. Er hat sich sozusagen aus dem Staub gemacht.
Der Kleine wohnte ca.140 km von Lugala entfernt, im tatsächlichen Busch. Der Oma sind von ihrer Tochter vier Kinder geblieben. Es ist verständlich, dass sie die Kinder kaum angemessen versorgen kann und solche Unglücke sich ereignen können. Niemand im Umfeld war in der Lage, „Erste Hilfe Maßnahmen“ einzuleiten. Dass sie es mit dem Jungen bis nach Lugala geschafft hat, grenzt an ein Wunder.
Jeden Tag, den die Oma in Lugala verbringt, kann sie sich zu Hause nicht um die anderen drei Kinder kümmern. Diese sind damit auf sich allein gestellt und selbstverständlich restlos überfordert.
19.Oktober 2022:
Der kleine Junge ist nach mehrwöchigem Leiden gestorben. Sein Schicksal berührt uns.
Die Mitarbeiter im Hospital ringen um jedes Menschenleben. Nicht immer gelingt es ihnen, wie im Fall des kleinen Jungen.
Das Lugala Krankenhaus ist für die Menschen in einem weiten Umfeld der einzige Ort, an dem sie Hilfe bekommen.
Auch deshalb dürfen wir nicht nachlassen, unsere Partner in Lugala zu unterstützen. Mit unseren Spendengeldern helfen wir den Menschen in einer der ärmsten Regionen Tansanias. Auf dem Foto sind Mitarbeiter des Hospitals zu sehen.
Christine Härtel
Lugala Arbeitskreis